MUSIK IM RÖMERmuseum


Konzertprogramm 2025/26

MUSIK IM RÖMERmuseum steht für hochkarätige Konzerte in einzigartigem Ambiente. Im Rahmen der seit dem Jahre 2003 jeweils im Winter stattfindenden Konzertreihe sind junge Musiker zu Gast, die ihre künstlerische Leistung als Preisträger renommierter Wettbewerbe bereits unter Beweis gestellt haben. Die hoch ambitionierten Virtuosen machen die Konzerte zu außergewöhnlichen Musikerlebnissen. Die Begeisterung und Treue des Publikums haben MUSIK IM RÖMERmuseum zu einer kulturellen Institution gemacht. Die Konzertreihe wird finanziell gefördert und veranstaltet von der KulturStiftung Masthoff, dem Westfälischen Römermuseum sowie der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit.

Mittwoch, 13. November 2024, 19:00–21:00 Uhr

DUO PYR

Julia Puls Klarinette, Lea Maria Löffler Harfe


APRÈS UN RÊVE
Robert Schumann (1810–1856): Drei Romanzen, op. 94
Erik Satie (1866–1925): Gnossienne No. 1
Albert Zabel (1834–1910): Fantaisie sur les motifs de l’opér„Faust“ de Gounod
Gioacchino Rossini (1792–1862): Una voce poco fa. Aus: Il Barbiere di Siviglia
Armando Ghidoni (*1959): Nocturne et Sicilienne
Claude Debussy (1862–1918): Deux pièces pour piano
Béla Kovács (1937–2021): Hommage à Manuel de Falla
Gabriel Fauré (1845–1924): Après un rêve
Georges Bizet (1838–1875) / Pablo de Sarasate (1844–1908) Aus: Carmen Fantasie

Duo-Pyr-1-©-Christina-Bleier

In „Après un Rêve“ ist die Liebe groß im Spiel. Das Duo Pyr singt, traumhaft und evokativ, Lieder ohne Worte. Robert Schumann schenkte seiner Frau Clara die Romanzen Opus 94 (Original für Oboe) als „zarte, duftende Blumen, die keinen Triumphzug durch den Salon machen wollen, sondern im stillen Kreise das Gemüth erquicken“. Melancholisch, von fernher Saties Gnossienne, lyrisch-innig Faurés verliebter Träumer. Nächtlich auch Ghidonis Nocturne und Sicilienne, eine originelle Mischung aus Klassik, Jazz, italienischem Belcanto und französischer Harmonik. Große Oper auf 47 Saiten: Zabels Bravourstück für Harfe solo nach Gounods „Faust“ kostet das Farb- und Ausdrucksspektrum der Harfe voll aus. Am Ende kichert der Teufel und die Melodie „O Nacht der Liebe!“ glüht. Rossinis Rosina schwört sodann, dass Lindoro ihr gehören werde. Spanisch Kovács’ virtuose Hommage an Manuel de Falla – ein mitreißendes Showstück für Klarinette solo. Und spätestens bei „L’amour est un oiseau rebelle“ aus Sarasates Carmen-Fantasie wird klar: die Liebe ist ein wilder Vogel, den niemand zähmen kann.

Dienstag, 10. Dezember 2024, 19:00–21:00 Uhr

ARS AD MUNDUM


Giorgi Kalandarishvili Oboe
Anna Kaczmarek-Kalandarishvili Violine
Mara Smith Viola, Shengzhi Guo Cello

Mondschein und Mephisto
Wolfgang A. Mozart (1756–1791): Quartett F-Dur, KV 370
Benjamin Britten (1913–1976): Phantasy Quartet, op. 2
Robert Schumann (1810–1856): Drei Romanzen, op. 94
Anatol Stefan Riemer (*1970): Alpensplitter
Sulchan Zinzadse (1925–1991): Miniaturen

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Oboe und drei Streicher, das ist eine selten zu erlebende Besetzung, ein Quartett, in der die Oboe die erste Geige spielt. Nicht nur im strahlend hohen F des F-Dur- Quartetts von Mozart kommt die Oboe groß raus. Im Allegro singt sie, im Adagio wird sie pathetisch und muss – wohl ein Faschingsscherz des Schalks aus Salzburg – im finalen Rondo im 4/4-Takt gegen den gleichzeitigen 6/8 der Streicher an. Als Britten mit seinem Phantasy Quartet groß rauskam, war er erst 19. Ein einziger Satz, in der Tradition der barocken englischen Streicherfantasie geschrieben: kontrastreich, lyrisch, lebhaft, aufgewühlt, im Zentrum eine eindringliche Pastorale. In neuer Farbigkeit sind Schumanns innige Romanzen mit Oboe, wie im Original, jedoch mit Streichtrio statt Klavier zu erleben. Mit seinen Miniaturen kommt Zinzadses und Giorgi Kalandarishvilis Heimat, Georgien, auf die Bühne. Originell und packend verschmilzt Zinzadse in seinen kurzen Stücken Charakteristika georgischer Volkslieder und -tänze mit dem Erbe der Klassik. Musik aus Musik gemacht auch bei Anatol Riemer: Splitter, Motive und Themen aus Richard Strauss’ mächtiger „Alpensinfonie“ hat er zu einem faszinierenden Duo für Oboe bzw. Englischhorn und Violine verarbeitet.

Mittwoch, 29. Januar 2025, 19:00–21:00 Uhr

SONJA KOWOLLIK Klavier

Illuminée

Joseph Haydn (1732–1809): Fantasie C-Dur „Capriccio“, Hob.XVII/4
Toshio Hosokawa (*1955): Verlust
Ludwig van Beethoven (1770–1827): Klaviersonate Nr. 32 c-Moll, op. 111
Olivier Messiaen (1908–1992): Aus: Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus
Claude Debussy (1862–1918): Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon | Étude Nr. 7: Pour les degrés chromatiques | Étude Nr. 8: Pour les agréments
Igor Stravinsky (1882–1971),  Guido Agosti: L’Oiseau de Feu

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Sonja Kowollik inszeniert einen illuminierten Trip durch die Widersprüche und Extreme der Existenz. Dem Gute-Laune-Opener von Haydn folgt Hosokawas meditativer „Verlust“. Das Stück entstand für Rudolf Buchbinder, der Beethovens „Diabelli-Variationen“ über ein Walzerthema Anton Diabellis (1819) neuen Variationen auf dieses Thema gegenüberstellte. Beethovens Opus 111, seine letzte, Klaviersonate, setzt einen Grunddualismus der Welt, unseres Denkens in Musik. Auf das Allegro in der düsteren „Schicksalstonart“ c-Moll folgt das erlöst-sangliche Adagio in strahlendem C-Dur. „Per aspera ad astra“ – durchs Raue zu den Sternen? Zwei seiner Meditationen zur Geburt Jesu hat Sonja Kowollik ausgewählt: Gottvater blickt auf seinen Sohn mit Wohlgefallen und Zärtlichkeit. Schrecklich dagegen der Blick auf Christus als den Richter der Endzeit. Zart leuchten aus dem Kriegsgewitter 1916 Debussys Abende, wenn sie die Glut der Kohle, die kaum zu kriegen war, erhellte. Und verbirgt Debussy in seinen Etüden „rigorose Technik unter Blumen von Harmonien“ (Debussy), so stellt Agosti in seiner Bearbeitung von Strawinskys Ballett „Der Feuervogel“ pianistische Virtuosität faszinierend aus – als sprühten drei Hände Feuer.

SONDERKONZERT
Mittwoch, 26. Februar 2025, 19:00–21:00 Uhr

Ensemble con moto


Christina Oellers Sopran
Dirk Janke Rezitation
Ina Grajetzki, Burkard Rosenberger Barockvioline
Susanne Wahmhoff Barockcello
Harald Schäfer Cembalo
Burkard Rosenberger, Harald Schäfer Konzeption

CORIOLAN – KÖNIGLICHE BAROCKOPER en miniature

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Im kleinen Residenzschloss Rheda waren Mitte des 18. Jahrhunderts die Opern Carl Heinrich Grauns (1704/5–1759), der als Königlicher Hofkapellmeister im Dienst Friedrichs des Großen stand, sehr beliebt. Die Hofkapelle in Rheda war allerdings zu klein, um die Werke im Original aufzuführen, weshalb sie für Minibesetzungen bearbeitet wurden.

Von dieser Aufführungspraxis inspiriert, hat das Ensemble con moto die handschriftliche Originalpartitur von C. H. Grauns „Coriolan“, die in Berlin liegt, für seine Besetzung bearbeitet und präsentiert nun in Haltern am See eine berührende Kurzfassung dieser Barockoper.

„Coriolan“ spielt im Rom des 5. Jahrhunderts v. Chr. Weil er nicht zum Konsul gewählt wurde, greift der erfolgreiche römische Feldherr Coriolan mit seinem Söldnerheer Rom an, um die Stadt zu erobern und zu plündern. Nur seiner Familie gelingt es, ihn umzustimmen, so dass er Rom verschont – deswegen aber von seiner Soldateska, die sich um ihren Lohn gebracht sieht, ermordet wird. Ohne Führer sind die Truppen jedoch unfähig, Rom einzunehmen, und ziehen sich zurück. „Roma è salva – Rom ist gerettet“, singt der Schlusschor.

142 exzellente Musikerinnen und Musiker in mehr als 70 Konzerten haben wir bisher in unserer Reihe MUSIK IM RÖMERmuseum erleben können!
Mit Freude und Stolz blicken wir auf 21 Jahre hervorragender Zusammenarbeit zurück und erinnern uns berührender und mitreißender Konzerte mit GWK-Preisträgerinnen und -Preisträgern, ihren Ensembles und musikalischen Freunden. Viele von ihnen hatten ihre ersten honorierten Auftritte unter anderem auch in Konzertreihen in Haltern am See, bevor sie auf den Podien Deutschlands, Europas, ja fast des ganzen Globus gastierten. Wir sind glücklich darüber, dass sie gerne, mit alten und neuen Freunden, zu uns zurückkommen – und uns in ihren Programmen in vielfältige, vertraute und neue musikalische Welten entführen.

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