MUSIK IM RÖMERmuseum


Konzertprogramm 2024/25

MUSIK IM RÖMERmuseum steht für hochkarätige Konzerte in einzigartigem Ambiente. Im Rahmen der seit dem Jahre 2003 jeweils im Winter stattfindenden Konzertreihe sind junge Musiker zu Gast, die ihre künstlerische Leistung als Preisträger renommierter Wettbewerbe bereits unter Beweis gestellt haben. Die hoch ambitionierten Virtuosen machen die Konzerte zu außergewöhnlichen Musikerlebnissen. Die Begeisterung und Treue des Publikums haben MUSIK IM RÖMERmuseum zu einer kulturellen Institution gemacht. Die Konzertreihe wird finanziell gefördert und veranstaltet von der KulturStiftung Masthoff, dem Westfälischen Römermuseum sowie der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit.

Mittwoch, 13. November 2024, 19:00–21:00 Uhr

XENON SAXOPHONE QUARTET

Lukas Stappenbeck Sopran, Anže Rupnik Alt
Sandra Rijavec Tenor, Benjamin Reichel Bariton


György Ligeti
(1923–2006): Sechs Bagatellen
Allegro con spirito
Rubato. Lamentoso
Allegro Grazioso
Presto Ruvido
Adagio. Mesto (Bela Bartok in memoriam)
Molto Vivace. Capriccioso

Antonin Dvorák (1841–1904): Streichquartett Nr. 12 in F-Dur, Op.96 „Amerikanisches Streichquartett“
Allegro ma non troppo
Lento
Molto vivace
Finale. Vivace ma non troppo

Johann Sebastian Bach(1685–1750): Italienisches Konzert in F-Dur, BWV 971
César Franck (1822–1890): Prélude, Fugue et Variations, Op. 18
Astor Piazzolla (1921–1992): Adios Nonino | La Muerte del Angel

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International  preisgekrönt, zählt das Xenon Saxophone Quartet zu den jungen Hoffnungsträgern der Kammermusikszene. Seit seiner Gründung im Jahr 2010 führt das Ensemble in kontrastreichen Programmen Altes und Neues zusammen. So bringt es Uraufführungen neben vergessener Musik aus den letzten Jahrhunderten, klassische Streichquartette neben Originalliteratur für Saxophonquartett auf die Bühne. Das Ensemble hat sich nach dem auf der Erde äußerst seltenen Edelgas Xenon benannt. In dessen Einatomigkeit und in der Tatsache, dass Xenon dasjenige der Edelgase ist, das die meisten Verbindungen eingehen kann, findet es ein Bild für sein Ideal von Zusammenspiel und Ensembleklang. Graphisch symbolisiert auch die Initiale „X“, dass vier Individualisten, bei denen die Chemie stimmt und die die Leidenschaft für das Saxophon und außergewöhnliche Quartettprogramme teilen, in intensiven Arbeitsprozessen zu einer einzigen künstlerischen Einheit zusammenwachsen.

Lukas Stappenbeck (Sopran), Anže Rupnik (Alt), Sandra Rijavec (Tenor) und Benjamin Reichel (Bariton) studierten bei Prof. Daniel Gauthier. Sie machten den Master of Music „Kammermusik“ sowie den Master of Music im Hauptfach „Neue Musik“ an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Darüber hinaus verdanken sie namhaften Musikern wichtige Anregungen und Erkenntnisse, etwa Ulrich Isfort vom Minguet Quartett, Günter Pichler vom Alban Berg Quartett, Heime Müller, dem ehemaligen Mitglied des Artemis Quartetts, Dirk Mommertz vom Fauré Quartett oder Hans-Dietrich Klaus und Prof. David Smeyers.

Xenon arbeitet mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten zusammen und gibt neue Stücke für Saxophonquartett in Auftrag, z.B. bei Daniel Alvarado Bonilla, Damian Scholl oder Macarena Rosmanich. Außerdem erarbeiten sich die Vier bereits existierende Stücke mit den Komponisten selbst wie etwa mit Georg Friedrich Haas dessen Saxophonquartett.

Das Xenon Saxophone Quartet, das Stipendiat des Deutschen Musikwettbewerbs war, gibt Konzerte im In- und Ausland, wirkt an Festivals wie den Ludwigsburger Schlossfestspielen mit, engagierte sich in Köln bei Yehudi Menuhin Live Music Now und trat in diversen Radiosendungen auf (DLF, WDR, NDR, MDR, SWR). 2018 wurde Lukas Stappenbeck mit dem GWK-Förderpreis ausgezeichnet.

Die Debut-CD des Xenon Quartetts, „Dedicated to”, ist 2021 bei GWK Records erschienen. 2024 folgte, ebenfalls bei GWK Records, die CD „Symphonic Dances“, bei der auch der Pianist Sergey Markin mitwirkte.

Dienstag, 10. Dezember 2024, 19:00–21:00 Uhr

ARS AD MUNDUM


Giorgi Kalandarishvili Oboe
Anna Kaczmarek-Kalandarishvili Violine
Mara Smith Viola, Shengzhi Guo Cello

Phantasy
Wolfgang A. Mozart (1756–1791): Quartett F-Dur, KV 370
Benjamin Britten (1913–1976): Phantasy Quartet, op. 2
Robert Schumann (1810–1856): Drei Romanzen, op. 94
Anatol Stefan Riemer (*1970): Alpensplitter
Sulchan Zinzadse (1925–1991): Miniaturen

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Oboe und drei Streicher, das ist eine selten zu erlebende Besetzung, ein Quartett, in der die Oboe die erste Geige spielt. Nicht nur im strahlend hohen F des F-Dur- Quartetts von Mozart kommt die Oboe groß raus. Im Allegro singt sie, im Adagio wird sie pathetisch und muss – wohl ein Faschingsscherz des Schalks aus Salzburg – im finalen Rondo im 4/4-Takt gegen den gleichzeitigen 6/8 der Streicher an. Als Britten mit seinem Phantasy Quartet groß rauskam, war er erst 19. Ein einziger Satz, in der Tradition der barocken englischen Streicherfantasie geschrieben: kontrastreich, lyrisch, lebhaft, aufgewühlt, im Zentrum eine eindringliche Pastorale. In neuer Farbigkeit sind Schumanns innige Romanzen mit Oboe, wie im Original, jedoch mit Streichtrio statt Klavier zu erleben. Mit seinen Miniaturen kommt Zinzadses und Giorgi Kalandarishvilis Heimat, Georgien, auf die Bühne. Originell und packend verschmilzt Zinzadse in seinen kurzen Stücken Charakteristika georgischer Volkslieder und -tänze mit dem Erbe der Klassik. Musik aus Musik gemacht auch bei Anatol Riemer: Splitter, Motive und Themen aus Richard Strauss’ mächtiger „Alpensinfonie“ hat er zu einem faszinierenden Duo für Oboe bzw. Englischhorn und Violine verarbeitet.

SONDERKONZERT
Mittwoch, 29. Januar 2025, 19:00–21:00 Uhr

Ensemble con moto


Christina Oellers Sopran
Ina Grajetzki, Burkard Rosenberger Barockvioline
Susanne Wahmhoff Barockcello
Harald Schäfer Cembalo
Luna Meyer-Fredrich Rezitation

CORIOLAN – KÖNIGLICHE BAROCKOPER en miniature

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Im kleinen Residenzschloss Rheda waren Mitte des 18. Jahrhunderts die Opern Carl Heinrich Grauns (1704/5–1759), der als Königlicher Hofkapellmeister im Dienst Friedrichs des Großen stand, sehr beliebt. Die Hofkapelle in Rheda war allerdings zu klein, um die Werke im Original aufzuführen, weshalb sie für Minibesetzungen bearbeitet wurden.

Von dieser Aufführungspraxis inspiriert, hat das Ensemble con moto die handschriftliche Originalpartitur von C. H. Grauns „Coriolan“, die in Berlin liegt, für seine Besetzung bearbeitet und präsentiert nun in Haltern am See eine berührende Kurzfassung dieser Barockoper.

„Coriolan“ spielt im Rom des 5. Jahrhunderts v. Chr. Weil er nicht zum Konsul gewählt wurde, greift der erfolgreiche römische Feldherr Coriolan mit seinem Söldnerheer Rom an, um die Stadt zu erobern und zu plündern. Nur seiner Familie gelingt es, ihn umzustimmen, so dass er Rom verschont – deswegen aber von seiner Soldateska, die sich um ihren Lohn gebracht sieht, ermordet wird. Ohne Führer sind die Truppen jedoch unfähig, Rom einzunehmen, und ziehen sich zurück. „Roma è salva – Rom ist gerettet“, singt der Schlusschor.

Mittwoch, 26. Februar 2025, 19:00–21:00 Uhr

SONJA KOWOLLIK Klavier

Illuminée

Joseph Haydn (1732–1809): Fantasie C-Dur „Capriccio“, Hob.XVII/4
Toshio Hosokawa (*1955): Verlust
Ludwig van Beethoven (1770–1827): Klaviersonate Nr. 32 c-Moll, op. 111
Olivier Messiaen (1908–1992): Aus: Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus
Claude Debussy (1862–1918): Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon | Étude Nr. 7: Pour les degrés chromatiques | Étude Nr. 8: Pour les agréments
Igor Stravinsky (1882–1971),  Guido Agosti: L’Oiseau de Feu

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Sonja Kowollik inszeniert einen illuminierten Trip durch die Widersprüche und Extreme der Existenz. Dem Gute-Laune-Opener von Haydn folgt Hosokawas meditativer „Verlust“. Das Stück entstand für Rudolf Buchbinder, der Beethovens „Diabelli-Variationen“ über ein Walzerthema Anton Diabellis (1819) neuen Variationen auf dieses Thema gegenüberstellte. Beethovens Opus 111, seine letzte, Klaviersonate, setzt einen Grunddualismus der Welt, unseres Denkens in Musik. Auf das Allegro in der düsteren „Schicksalstonart“ c-Moll folgt das erlöst-sangliche Adagio in strahlendem C-Dur. „Per aspera ad astra“ – durchs Raue zu den Sternen? Zwei seiner Meditationen zur Geburt Jesu hat Sonja Kowollik ausgewählt: Gottvater blickt auf seinen Sohn mit Wohlgefallen und Zärtlichkeit. Schrecklich dagegen der Blick auf Christus als den Richter der Endzeit. Zart leuchten aus dem Kriegsgewitter 1916 Debussys Abende, wenn sie die Glut der Kohle, die kaum zu kriegen war, erhellte. Und verbirgt Debussy in seinen Etüden „rigorose Technik unter Blumen von Harmonien“ (Debussy), so stellt Agosti in seiner Bearbeitung von Strawinskys Ballett „Der Feuervogel“ pianistische Virtuosität faszinierend aus – als sprühten drei Hände Feuer.

ORT
LWL-Römermuseum

EINTRITT
Einzelkarte: 20 €, erm. 16 € für Personen bis 25 Jahre

TICKETS
gwk-ticketshop.reservix.de
Hotline 0761 8884 9999
Restkarten an der Abendkasse

142 exzellente Musikerinnen und Musiker in mehr als 70 Konzerten haben wir bisher in unserer Reihe MUSIK IM RÖMERmuseum erleben können!
Mit Freude und Stolz blicken wir auf 21 Jahre hervorragender Zusammenarbeit zurück und erinnern uns berührender und mitreißender Konzerte mit GWK-Preisträgerinnen und -Preisträgern, ihren Ensembles und musikalischen Freunden. Viele von ihnen hatten ihre ersten honorierten Auftritte unter anderem auch in Konzertreihen in Haltern am See, bevor sie auf den Podien Deutschlands, Europas, ja fast des ganzen Globus gastierten. Wir sind glücklich darüber, dass sie gerne, mit alten und neuen Freunden, zu uns zurückkommen – und uns in ihren Programmen in vielfältige, vertraute und neue musikalische Welten entführen.

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